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Der saubere Mai! – Die Velocate Camper Kolumne

Der Mai ist gekommen, die Bäume schlagen aus…


Hey liebe Camper, es ist so weit, der Mai ist da!


Haaach, wie schön ist doch dieser Wonnemonat.

Die Zeitumstellung liegt hinter den empfindlichsten Körpern. Wir genießen lange helle Abende. In den Supermärkten liegt der frische Spargel und wenn ich meinen Eltern glauben schenke, sind sehr, sehr zuverlässige Menschen überall in Deutschland damit beschäftigt bunte Maibäume aufzustellen, um einzig und allein meinen Geburtstag Mitte Mai gebührend zu feiern. (Genau so wurde es mir jahrelang gesagt und meine Eltern würde mich doch nicht anschwindeln…. oooder???!!!)


Der Wonnemonat Mai ist aber auch für die gesamte Camperfamilie immer wieder ein ganz besonderer Monat. Endlich können unsere, über den Winter eingestaubten, Freizeitmobile wieder in der Sonne glänzen. Es gibt jede Menge langer Wochenenden und normalerweise ist das lange Wochenende über „Allerheiligen/ Vatertag“ im Mai, sogar das Camping stärkste lange Do-So Wochenende des Jahres.


Der Mai bedeutet auch, die Campingsaison hat überall begonnen. Einige halbwegs warme Abende machen das erste Glas Wein vor dem Wohnmobil möglich und für all die hunderttausenden Camper die nicht von den Ferien abhängig sind, liegt im Mai der Start zu ersten großen Auslandstour des Jahres.


So war der Mai… der Wonnemonat… in all den Jahren vor 2020!

Der Mai bietet in den meisten Jahren die erste echte Chance auf erste richtig schöne, lange Abende vor dem Wohnwagen/ Wohnmobil.

Doch anscheinend ist der Mai ist auch der Monat der Auto Waschstationen. Denn bevor es endlich wieder richtig los gehen kann, muss der Winterstaub vom rollenden Zuhause geschrubbt werden. Tja und da ich anscheinend der ultimative Durchschnittsmensch bin, stand mein rollendes Zuhause und ich, in der vergangene Woche, mit mehreren anderen Campern in der langen Schlange der Wohnmobil Putzteufel.


Und wir standen lange… sehr lange.… sehr, sehr lange!

Da aber die Sonne schien, ich eh nichts dringendes zu tun hatte und dank Wohnmobil ja auch die Kaffee Quelle fast unerschöpflich floss, blieben mein Fahrzeug und ich entspannt in der Schlange der Wartenden stehen


Was man alles an der „Hasi-Wash“ Selbstwaschstation erleben kann, gleicht schon fast einer „Freudschen Psychoanalyse der deutschen Bevölkerung“.

Ganz klar, egal an welche Waschstation man fährt, egal zu welcher Uhrzeit, egal an welchem Wochentag… es gibt immer einen Poser und Protzer. Gut zu erkennen am tiefer gelegten, lila metallic glänzenden PKW und der immer etwas zu lauten Mucke! und ganz wichtig, die Jogginghose dieser „Profi-Putzer“ hängt durch die Tasche voller „Hasi-Wash-Putzmünzen“ bereits kurz nach dem aussteigen aus dem PKW so tief, dass ich als katholisches Mädchen lieber verschämt zur Seite schaue.


Man darf den Posen und Protzer allerdings niemals mit dem ordnungsverliebten „Abo-Putzer“ verwechseln. Der Abo Putzer fährt ein eher unauffälliges PKW Model, gerne auch eines in einem gepflegten grau, dunkelgrau oder dunkelrot, das bereits seit einigen Jahren nicht mehr als Neuwagen zu bezeichnen ist. Allerdings, im Gegensatz zum Poser und Protzer bewahrt der „Abo-Putzer“ die Hasi-Wash-Putzmünzen im Wert von 100-150 Euro, gepflegt in einer kleinen „vier Flügel Tupperdose“ auf.


Mein „Adventure Tag“ an den Waschboxen hielt aber nich weitere Studienobjekte bereit.

So gab es an diesem Tag z.B. noch die „Oldie but Goldie“ Putzer. Die zwar von der ersten Sekunde an extrem sympathisch über das Gelände spazieren und echte Herzchen sind. Steht man selber allerdings hinter den „Oldie but Goldie“ Putzern in der Warteschlange, kommt man ganz schnell dazu kräftig ins Lenkrad zu beissen, um nicht ausfällig zu werden. Denn während ein gutes Dutzend Menschen mittlerweile wartend auf dem Vorplatz stehen, besprechen die „Oldie but Goldie Putzer“ ausgiebig mit welchem Programm sie beginnen, bevor sie auch gerne zum 3. mal GEMEINSAM zum Wechselautomaten während des reinigen gehen, alles nach dem Motto: „Kaufe und wechsel ja keine Münze zu viel“!!!


Tjaaaa und dann gibt es da leider auch noch die „mein Auto ist ein Alltagsgegenstand in dem man aber auch wunderbar essen kann“ PKW-Mädels …wie mich. Gut zu erkennen, der erste (zweite, dritte und vierte) Gang nach dem Aussteigen geht nicht in Richtung Münzwechsel Automat, sondern zum Abfallbehälter.


Das eigentliche Auto Waschen geht dann aber schnell. Irgendwo im Auto lag noch eine 2 Euro Münze, super… 4 Hasi Wash Münzen, das muss längst ausreichen! Und so verlässt man die Waschbox eben notgedrungen auch mal mit etwas Schaum auf der Heckscheibe… der nächste Regen wird’s schon richten.

Working at the Car wash!!! Ooooook… die Begeisterung hielt sich in Grenzen. 🙂

Zurück zu meinen Camper-Wasch-Freunden vor mir.

Wie es an vielen Waschstationen so ist, gibt es ganz außen nur einen Waschplatz der keine Höhenbegrenzung zeigt, so dass sich natürlich viele große Fahrzeuge in einer langen Schlange einreihen. Mittlerweile stehen wir hier zu fünft, zwei Camper sind noch vor mir. Das gute an meiner Hasi Wash Anlage ist aber zumindest, dass es ganz am Außenzaun der gesamten Anlage eine Art Tribüne gibt, so dass man zumindest halbwegs die Chance hat, auch mal an das Dach zu gelangen.

Allerdings… die Tribüne ist eben nur auf einer Seite und so stellt sich bei jedem Camper irgendwann die Frage: Drehe ich das gesamte Reisemobil irgendwann, oder wasche ich das Dach etwas halbherzig und versuche mich gaaaanz lang zu machen?


Ich sage es bewusst vorsichtig, aber wenn die 180 Grad Wende eines Steinkohle-Schaufelradbaggers Schwanensee ist, macht manch ein Campingkupel aus der Wende seines Reisemobils ein Elefanten Ballette. Hui…. jui…. juiiiii zumal das wild winkende und einweisende Familienmitglied direkt hinter dem Reisemobil die ganze Situation nicht unbedingt besser macht. Nach gefühlten sechs Stunden, in Wirklichkeit waren es gute zwei, durfte auch ich das Highlight des Tages, den Hochdruckreiniger, nutzen.


Wasser, Schaum, Spritzen, Reiben… ich fühlte mich wie Ashley Simpson in Car Wash! Allerdings ohne Bikini, ohne heißen Schlitten, aber dafür mit einem wunderschönen fahrenden Joghurtbecher.

Ganz nach dem Motto „unten hui, oben pfui“ hab ich direkt die Taktik langer Arm für Tribüne und Dach angewandt.


So lange die Solaranlage noch Leistung bringt, kann die Schmutzschicht ja nicht so dick sein.

Ok… bisschen ungeschickt sei an dieser Stelle zu sagen, dass die Wand zur Nachbarbox einfach nicht hoch genug ist und somit Nachbar und Nachbars-Auto, auch direkt etwas von meiner Hochdruckreiniger-Dach-Putz-Aktion hatten.


Meine wartenden Mitcamper in der Warteschlange fanden mein kleines Missgeschick deutlich witziger, als der Waschbox Nachbar aus der Kategorie „Abo-Putzer“ …der zu allem Überfluss auch noch fast fertig geputzt hatte. Das HB Männchen hatte dagegen eine gesunde Gesichtsfarbe!


Nunjaaaaa…. Trotteligkeit + schlechter Zeitpunkt = mein Leben und ich!

Und während ich bei schönstem Wetter mit der Putzaktion begann, zog sich der Himmel immer weiter zu und pünktlich in dem Moment, als ich die letzten Münzen zum nutzen des „ionisierten Wachs-Wassers“ in den Automaten geworfen habe, fing es leicht an zu nieseln.


Toll…

Aber ein, dabei blieb es natürlich nicht. Als ich gerade wieder im Womo saß um die Box zu verlassen, hörte es auf langsam zu regnen… oder, es schiffte wie aus Eimern!


Und während ich mir auf der Rückfahrt immer wieder einredete, macht ja nichts, ich habe das Wohnmobil wegen des Drecks geputzt und so ein bisschen Regen schadet sicherlich nicht! Das hat sich trotzdem gelohnt! Jetzt ist das Womo zumindest mal wieder sauber usw. usw. , viel mir wieder der ca. 800 Meter lange, einspurige und total matschige Baustellen-Landstrassen- Abschnitt ein, auf dem Weg zum neuen Unterstellplatz.


April, April…. der macht halt was er will!

Aber seit heute haben wir Mai, meine Maibäume stehen und im Mai wird alles besser…. ALLES!!!

(Hoffentlich)


Eure Isa und das velcocate Team




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