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Spanien 2021 – Testen für die Grenzen? Velocate Camper Kolumne

Aktualisiert: 24. Aug. 2022

EEEEEEEndlich, Camping ist wieder möglich!

Nach einer gefühlten Ewigkeit voller dunkler, regnerischer Tage sieht es momentan tatsächlich so aus, als hätte der ganze Corona Wahnsinn langsam ein Ende. Nachdem wir auf Termin shoppen waren, ohne Termin shoppen waren und frisch getestet das erste Glas im Biergarten getrunken haben, nimmt nun endlich auch der Tourismus wieder Fahrt auf.


Mich macht der neue Frohmut zwischen jung und alt glücklich und wenn ich Sonntags Morgen das Zitat eines Hoteliers auf Fehmarn, in einer großen deutschen Zeitung, lese: „Die Menschen haben Lust zu reisen. Wir könnten den Touristen auch eine Besenkammer vermieten!“ Dann denke ich schmunzelnd in mich hinein… GUT SO!


Für mich ging die neue Freiheit in den letzten Tagen aber noch ein Stück weiter. Als „bloggende Camperin“ geht es für mich auch beruflich endlich wieder Berg auf. Aufträge die seit Monaten immer wieder verschoben wurden, finden endlich statt und das auch gerne nach dem Motto: Wenn nicht JETZT wann dann? Wer weiß was in einigen Wochen wieder los ist!


Aus diesem Grund durfte, konnte, musste ich in der vergangenen Woche mit dem Wohnmobil nach Spanien reisen. Doch was in Bezug auf die aktuelle Testpflicht innerhalb Deutschlands schon nicht ganz einfach zu überschauen ist, wurde auf dem Weg nach Spanien zum echten Abenteuer. Dazu ist vielleicht noch zu sagen, dass ich aufgrund einer Erkrankung eigentlich sogar zur Prio Stufe 2 gehöre, es aber nur durch sehr viel Vitamin B möglich war, zumindest bereits einmal geimpft zu werden.

Welcher Test gilt wann für was? In Deutschland schon nicht einfach, bei mehreren Ländern Europas wird es kompliziert.

Spanien ich komme – Alles begann schon damit herauszufinden, welche Testpflicht für mich galt?

Beruflich reisend, eine Übernachtung in Deutschland, eine Übernachtung in Frankreich und dann die Einreise nach Spanien. Pendler? Tourist? Durchreisende? Es gab Fragen über Fragen.

100% ig sicher waren wir uns alle nicht, letztendlich stand aber fest, mit einem maximal 24 Stunden alten Schnelltest für die Übernachtung in Deutschland, plus einem maximal 72 Stunden alten PCR Test, müsste ich eigentlich auf der sicheren Seite sein.


Doch wie wir mittlerweile alle erfahren haben, viele Testzentren verdienen sich aktuell eine goldene Nase. Der kostenlose Schnelltest war dank Termin kein Problem und das Ergebnis, samt Personalausweis Nummer und internationalem Ergebnis, bekam ich 20 Minuten später auf mein Handy.


Komplizierter wurde es rund um den PCR Test.

Das Testlabor, mit dem ich einen Termin vereinbarte, bot einen normalen PCR Test für 49 Euro an, das Ergebnis sollte in 24 bis maximal 36 Stunden vorliegen, oder einen PCR Test Express, in diesem Fall sollte das Ergebnis sicher innerhalb von 24 Stunden vorliegen, dieser Test sollte allerdings 129 Euro kosten.


Alles klar, meine Entscheidung stand schnell fest… da ich ja eh noch eine Nacht nah an der Grenze zu Frankreich, aber noch auf deutscher Seite verbringen wollte, sparte ich mir das Geld für den teuren Test… 24-36 Stunden, mit ein bisschen Glück, müsste das zeitlich klappen.


Also habe ich beide Test direkt morgens vornehmen lassen, das Wohnmobil war bereits gepackt, so dass ich direkt nach dem Test los gefahren bin.


Saefty first! Ankunft Campingplatz Deutschland!

Bereits in der Auffahrt, noch vor dem eigentlichen Campingplatzgelände, stand ein großes, frisch gesprühtes „Neuer Campingplatz Gast? STOP!“ auf der Strasse. Da diese Nachricht nicht zu übersehen war, habe ich also auf dem Seitenstreifen geparkt und bevor ich alle Unterlagen zur Hand hatte, stand auch schon der Campingplatz Betreiber höchstpersönlich neben der Fahrerhaustür.


Geimpft? Genesen oder frisch getestet?

Das Schnelltestergebnis hatte ich ja bereits, also konnte ich dem freundlichen Herrn alles nötige vorweisen. Doch damit nicht genug…


Erst wurden die Daten meines Personalausweises gründlich mit dem negativen Testergebnis verglichen, dann musste ich das Testergebnis nochmal per Mail an den Campingplatz Betreiber schicken, danach den Corona Kontaktbogen ausfüllen (samt der Frage ob ich denn auch wirklich über das Handy erreichbar sei?), dann folgte die genaue Information in welchen Bereichen des Platzes eine Maskenpflicht gilt und sollte ich doch länger als 48 Stunden auf dem Platz verweilen, müsste ich ein neues Schnelltest Ergebnis abliefern.


Nach dem ich dem Herrn (der wirklich freundlich war und ich ja auch weiß, dass es auch für ihn schönere Jobs gibt) dann dreimal erklärt habe, dass ich ganz, ganz sicher nur eine Nacht bleiben werde und keine weiteren Tests benötige, durfte ich auf den Campingplatz auffahren um mich dann noch einmal ordentlich zum Campen anmelden. Gut 35 Minuten nach meinem Stop am Seitenrand, hatte ich meinen Stellplatz für die kommende Nacht erreicht. JUHUUUU!!!


Doch je länger ich über die vergangenen Minuten nachgedacht habe, schlich sich dieses schlechte Bauchgefühl ein. Wenn das alles schon in Deutschland so ein Akt ist, dann kann es ja in Frankreich und Spanien noch spannend werden. Zumal mein sprachliches Verständnis in deutsch deutlich besser ist, als in spanisch oder französisch!


Hoffentlich trudelt bald mal das PCR Ergebnis ein!

Die Nacht verlief aber dennoch gut, langes Womo fahren ist ja irgendwie doch anstrengend.

Mein erster Griff am kommenden Morgen ging zum Handy, mal schauen ob das PCR Ergebnis mittlerweile in mein Postfach geflattert kam… doch nein, es war noch immer nicht da. Ok, also erstmal alles zusammen packen, bis zur Grenze sind es nochmal ca. 50 Kilometer… bis ich da gelandet bin, wird die Mail sicherlich angekommen sein.


Irgendwann bin ich dann los gefahren, um kurz vor der französischen Grenze nochmal schnell auf einen Rastplatz zu fahren, checken ob das Testergebnis mittlerweile eingetroffen ist? Langsam müsste es ja echt mal ankommen!!!


Mittlerweile waren ca. 29 Stunden nach dem Test vergangen, doch das Ergebnis war immer noch nicht auf meinem Handy. Auch wenn ich sämtliche Mails der letzten 24 Stunden 5 mal checkte und den Spam Ordner durchsuchte… kein Ergebnis weit und breit!


Und nun?

Neuer Plan… ich fahre jetzt erstmal zur Grenze, mal schauen was da los ist, ggf. bleibe ich an der Grenze stehen, bis das PCR Ergebnis endlich da ist. Also Motor an und weiter…


Ich hatte WIRKLICH vor an der Grenze zu warten, weil ich schon ahnte, dass mit der französischen Polizei schlecht PCR Kirschen essen zu sei. Doch bevor ich überhaupt kapierte, dass ich bereits auf französischem Boden war, zeigten mir die Strassenschilder eindeutig französische Namen an. Die Grenze war weder wirklich zu erkennen, noch stand da auch nur ein einziges Polizei bzw. Zoll Auto.


NICHTS… wirklich, schlicht GAR NICHTS!


Also fuhr ich weiter durch Frankreich und irgendwann bimmelte mein Handy, endlich das PCR Testergebnis lag vor und war ebenfalls negativ.


Alles klar… ich hatte noch knapp 36 Stunden Zeit um die spanische Grenze zu erreichen.

Camping in Frankreich… wie wird es mit den Corona Tests laufen?

Nächster Halt… französischer Campingplatz!

Da ich ja durch meine letzte Nacht auf deutschem Boden schon wusste, was wahrscheinlich gefordert würde, bin ich „bewaffnet“ mit Maske, Personalausweis, Handy und Tablet (auf dem hatte ich das PCR Test Ergebnis auf französisch gespeichert) zur Anmeldung gelaufen.


Bereits dort wurde mir mal wieder klar, ich wäre wahrscheinlich die schlechteste Drogenschmugglerin der Welt, weil man mir meine Aufregung und mein schlechtes „na hoffentlich klappt alles“ Gewissen schon an der Nasenspitze ansehen würde.


Fazit… mir gegenüber stand eine super nette, ältere, französische Dame und das einzige was sie sehen wollte, war meine ACSI Karte mit der ich den Campingplatz Rabatt ergattern konnte.


Corona, Test, Schnelltest, Maskenpflicht auf dem Campingplatz…. ALLES GAR KEIN THEMA!!!! Hauptsache die ACSI Card passt!


Oooooooookkkkkkk!

Ich hatte mich natürlich vor meiner Reise noch durch einige Gruppen und Foren gelesen, in denen immer wieder zu lesen war, wie häufig und extrem genau Camper in Frankreich und Spanien kontrolliert wurden… da hatte ich bisher wohl einfach Glück gehabt. Oder sollte das alles gar nicht so wild sein, wie es immer wieder geschrieben wird?


Gut, die Grenze zu Spanien hatte ich ja noch nicht erreicht, abwarten!

Am nächsten Morgen musste ich mich beeilen, damit ich auch wirklich noch früh genug an der spanischen Grenze ankommen würde, bevor die 72 Stunden, in denen mein PCR Test gültig war, ablaufen würden.


Der ganze Weg durch Frankreich zog sich schon gewaltig um ehrlich zu sein. Normalerweise würde ich eine solche Tour deutlich langsamer angehen, aber durch die Termine und den PCR Test hieß es diesmal… fahren, fahren, fahren!!!!


Irgendwann lag die spanische Grenze vor mir und mein Testergebnis war tatsächlich noch eine gute Stunde lang gültig. Eigentlich sollte damit ja wirklich alles gut sein und dennoch stieg in mir die Aufregung. Wenn ich meinen Auftraggebern jetzt sagen muss, ich kann nicht einreisen oder bin nicht pünktlich da, das wäre nach all den Monaten ein bescheidener Start!


Der Gegner spanische Grenze?!

Doch wieder kam alles anders. Obwohl ich mich auf einer großen Autobahn befand, war die Grenze zwischen Frankreich und Spanien kaum zu erkennen. Gäbe es nicht das große Europa/ Spanien Zeichen, ich hätte die Grenze erneut nicht wirklich bemerkt. Weder auf französischer Seite, noch auf spanischer Seite war auch nur ein einziger Grenzbeamte zu sehen.


NICHTS… da war GAR NICHTS!

Ob französische Grenze oder spanische Grenze… niemand weit und breit!

Da hatte sich die ganze Aufregung ja gelohnt! Das stundenlange Recherchieren, die Suche nach freien Testterminen, die 50 Euro Testgebühr (gut dass es nicht die 129 Euro waren!), das Warten auf das Ergebnis, das heimliche Bangen ob auch wirklich alles negativ ist usw. War vollkommen unnötig.

Viele Kilometer hinter der spanischen Grenze, in denen ich natürlich reichlich Zeit hatte mich über meine eigene „Schissigkeit“ zu ärgern, kam ich zur nächsten Maut Station.


Spanien erreicht! Auf zur Maut!

Alles klar… die LKW ordnen sich rechts ein, die PKW weiter links… und während ich schnurstracks auf eine Linie zu fahre und mich noch frage, warum reihen sich die PKW’s vor mir lieber in eine belegte Spur ein, als die freie Passage zu wählen, obwohl alle Spuren die identischen „Bezahlmöglichkeiten“ bieten, sehe ich den Grund. Direkt hinter der Schranke steht ein streng schauender, spanischer Polizist samt Maschinengewehr im Arm


Spanien OLE! Jetzt also doch!!!

Ich sehe mich schon auf dem Rückweg gen Frankreich, denn wenn ich richtig liege, ist mein PCR Test, welcher zur Einreise noch gültig war, vor wenigen Minuten abgelaufen. Ich blicke nach vorne zu dem Polizisten und mir gehen 100 Gedanken durch den Kopf. Der Test war zur Einreise noch gültig, da können die mich doch nicht zurück schicken. Gedanklich sehe ich mich schon als Furie auf dem Rückweg.


Doch bevor es soweit kommt, sollte ich mal die Maut bezahlen, weshalb ich ja hinter dieser geschlossenen Schranke stehe. Ich spüre den Blick des Polizisten genau… jetzt nur nicht nervös werden/ wirken und z.B. die EC Karte, mit der ich die Maut bezahlen möchte, fallen lassen. Doch so viele Nerven hatte ich noch, die Maut war bezahlt, die Schranke öffnet sich und ich fahre langsam auf den Polizisten zu, damit er mir zeigt, wo ich zur Kontrolle hin fahren soll.


Direkt hinter der Maut Station war die Gasse mit einem großen Gitter und diesen bekannten roten Hütchen, abgesperrt und je weiter ich vor rollte, sah ich auch bereits die lange Schlange aller derer, die noch kontrolliert werden sollten.


Na super… scheint so als gäbe die sich viel Mühe!

Ich wollte gerade das Lenkrad einschlagen, da gibt mit der Polizist das Zeichen ich solle kurz warten, im nächsten Moment dreht er sich um, räumt Hütchen und Absperrgitter aus dem Weg und winkt mich durch. Ich winke ihm noch freundlich zurück und denke schmunzelnd… NICHTS WIE WEG!



Fazit einer Abendteuer Reise – Camping in Spanien!

Mittlerweile bin ich seit 5 Tagen in Spanien und ich wurde nicht ein einziges Mal nach irgendwelchen Tests oder Testergebnissen gefragt. Sei wenigen Stunden steht fest, die PCR Test Pflicht für Frankreich und Spanien entfällt ab Mittwoch komplett, von da an reichen Schnelltests.


Der Tourismus in den südliche Ländern kehrt langsam zurück und wenn ich mich so umschaue, ist es hier unten auch DRINGEND nötig, dass die Touristen zurückkehren. Aus Deutschland bekomme ich Nachrichten von über vollen Plätzen, während sämtliche Campingplätze hier unten im Süden, die ich bisher besucht habe, maximal zu einem viertel belegt waren. Auf zwei von 5 Plätzen, standen mit mir sogar nur drei weitere Camper…. auf dem gesaaaaaamten Platz. Noch scheinen sich nicht all zu viele Camper in den Süden zu trauen.


Deutschland das Land der Tester und Denker? Ja, aktuell könnte ich das so bestätigen. Allerdings… es liegt ja noch ein langer, abenteuerlicher Rückweg vor mir. Doch davon erzähle ich euch beim nächsten mal.


Viel Spaß beim campen… wir lesen uns.

Isa und das velcocate Team






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