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Jetzt beginnen! Training für Camper und Hund

Aktualisiert: 24. Aug. 2022

Haaaach, ein Campingurlaub mit Wohnmobil oder Wohnwagen und das auch noch zusammen mit dem „besten Freund des Menschen“… ehrlich, diese Kombination passt einfach wunderbar zusammen.


Die campenden Zweibeiner können auf ihrer Reise immer wieder neues sehen und erleben und alle Vierbeiner können jederzeit dabei sein und trotzdem bleibt ihnen das eigene Körbchen im bekannten, rollenden Heim.


Doch so schön und perfekt das Campen als Reiseform für Mensch und Hund ist, natürlich gibt es auch einige Regeln und Pflichten an die sich jedes Team halten sollte. Damit euer erster Campingurlaub mit Hund zum zieeeemlich perfekten Traumurlaub wird, verrate ich dir einige Dinge, die du frühzeitig mit deinem Hund trainieren kannst.

Das ganze Training soll natürlich Spaß machen, so dass Mensch und Hund zum super duper Camper Dream Team werden

5 x Training für Camper und Hund


– Auto fahren üben & entspannt reisen

Klar, wer mit seinem Hund samt Reisemobil oder Auto & Wohnwagen unterwegs sein möchte, sollte natürlich tunlichst zusehen, dass der Hund ans Autofahren gewöhnt ist. So eindeutig dieser Punkt auch klingt, so hilfreich ist er, wenn er wirklich gut funktioniert. Sollte euer Hund das Auto fahren also noch nicht gut kennen, übt es vor eurer Tour und zwar wirklich frühzeitig und langfristig.


Dazu solltet ihr euch vorab überlegen wie euer Hund denn später im Reisemobil oder Auto reisen soll. Soll er in einer Box liegen, wird er angeschnallt oder soll er bei einem größeren PKW im Kofferraum liegen? Am besten ist es auch, ihr nutzt z.B. erstmal immer die selbe Decke, die hinterher auch mit “on Tour” kommt usw. Sobald ihr euch sicher seid wie euer Hund letztendlich reisen wird, heißt es üben, üben, üben. Wie eure persönliche Autofahren Hundeschule ausschaut, hängt auch immer von eurem jeweiligen Hund ab.


Meine Hündin war von Natur aus schon immer sehr, sehr ängstlich und zurückhaltend. Sie brauchte viel Zuspruch und Ruhe, um sich nach und nach an eine neue Situation zu gewöhnen. ABER… ganz wichtig…. wir kamen irgendwann auch an einen Punkt, an dem ich ganz klar sagen musste: “So und jetzt stell dich nicht so an, dir geht es gut, du hast einen tollen Platz, alles ist fein… also los gehts.” Denn je mehr “geschiss” ich um eine Situation gemacht habe, je besonderer und letztendlich auch angsteinflößender, wurde diese Situation für meine Hündin.


WICHTIG… bedenkt, dass einigen Hunden durch eine Autofahrt übel wird. Ihr solltet also während des Übens nur eingeschränkt mit Leckerchen arbeiten.


Problem: Solltet ihr kein eigenes Reisemobil nutzen (beim Wohnwagen ist das Problem nicht gegeben, denn der Hund muss natürlich eh mit im Auto fahren) , sondern mieten, könnt ihr die Fahrt vorab kaum proben.


Meine eigene Hündin ist schon jahrelang begeistert Auto gefahren, bevor die erste Womo Tour anstand, darum habe ich mir über die erste Fahrt im Wohnmobil eigentlich gar keine echten Gedanken gemacht. Doch schnell musste ich feststellen… das war ein riesen Fehler!


So ein Wohnmobil schwankt während der Fahrt nunmal deutlich mehr als ein PKW, dazu rappelt es mal hier und mal da und meine Hündin brach innerhalb von Sekunden in Panik aus. Bei uns hat es letztendlich wirklich Moooooonateeeee gedauert, bis sie halbwegs entspannt Wohnmobil gefahren ist. Sobald wir standen oder irgendwo ankamen war alles gut, nur die Fahrt, die war wirklich lange ein echtes Problem.


Darum ist es umso wichtiger, wenn ihr die Möglichkeit habt, fangt frühzeitig an euren Hund an die Womo Fahrt zu gewöhnen. Solltet ihr diese Chance nicht haben, weil ihr ein Wohnmobil mietet, dann plant auf jeden Fall von vornherein mit ein, dass die Fahrt zum Problem werden könnte. Vielleicht ist es ja möglich, dass sich z.B. eine Person hinten zum Hund setzt o.ä.


Allgemein: Denkt bitte daran, dass auch euer Hund regelmäßige Pausen während einer längeren Fahrt benötigt und dass euer Hund an warmen Tagen jederzeit Wasser trinken kann! Davon abgesehen… wenn ihr an warmen Tagen mit einem PKW (und Wohnwagen) unterwegs seid, bitte, bitte, bitte denkt unbedingt daran, dass es hinter den PKW Scheiben enorm heiß werden kann. Gerade wenn euer Hund im Kofferraum sitzt, da der Kofferraum oben auf häufig nicht richtig Klimatisiert wird.


– Training für Camper und Hund… alleine bleiben

Es ist nunmal so, das freie Campen mit dem Wohnmobil und Wohnwagen ist in Deutschland leider verboten, so wie auch in vielen, vielen anderen Ländern Europas. Das bedeutet auch, ihr werdet wahrscheinlich vor allem auf Stell- und Campingplätzen stehen. Auf diesen Plätzen kommen aber natürlich viele, viele verschiedene Menschen auf relativ kleinem Raum zusammen und ihr werdet ziemlich schnell Probleme bekommen, wenn euer Hund viel bellt.

Ich kann euch nur den Tipp geben, es ist eine rieeeeeeeesen Erleichterung für euren gesamten Urlaub, wenn euer Hund mal eine gewisse Zeit problemlos allein im Womo/ Wowa bleiben kann.


KLAR, GANZ WICHTIG… NATÜRLICH NUR WENN DIE AUßENTEMPERATUREN MITSPIELEN!!!


Bei meiner Hündin war das Thema zum Glück nie ein großes Problem, 2-3 Übungen bei denen ich nach einiger Zeit wieder zurück zum Womo kam haben ausgereicht, damit Milla entspannt in ihrem Körbchen auf mich gewartet hat. Alleine in Wohnung oder Womo auf mich warten, war für Milla schon immer ok. Viel, viel schlimmer war es für sie, wenn ich sie irgendwo abgegeben habe, damit eine ihr eigentlich sehr gute bekannte Person auf sie aufpasst. (also z.B. tagsüber zuhause bei meinen Eltern, wenn ich mal einen langen Termin hatte, zu dem sie wirklich nicht mit konnte) Das war für Milla immer die Hölle! Ich hatte so das Gefühl, wenn sie in ihrer Umgebung alleine bleiben musste war das ok, da war sie sich sicher ich komme bald wieder. Gebe ich sie aber z.B. bei meinen Eltern ab, könnte es ja sein dass ich nicht zurückkomme… HÖLLE!!!


Darum… übt wirklich viel, damit euer Hund stressfrei und ohne bellen alleine bleibt, es hilft euch im Urlaub ungemein! Denn nicht immer macht es Sinn den Hund überall mit hinzunehmen, teilweise kann der Hund auch nicht mit (ich denke da z.B. gerade an irgendwelche Museen o.ä.) oder es geht einfach mal um solche Dinge wie eine schöne, entspannte Dusche auf dem Campingplatz, zu der der Hund natürlich nicht mit kann.


Tipp… ich hatte IMMER ein ganzes Fach voller Hundekauknochen an Bord und zwar die Sorte, die Milla auch besonders gerne mochte (das waren natürlich immer die teuren Teile mit dem getrockneten Hühnchen ) . Nach kurzer Zeit war es für uns ein richtiges Ritual. Wenn ich einen dieser Kauknochen aus dem Fach nahm, wusste Milla sofort… ok… jetzt gleich kann sie nicht mit. Sie hat es sich dann meist direkt im Körbchen gemütlich gemacht, ich konnte mir in Ruhe die Schuhe anziehen, alles nötige zusammenpacken, dann gab es für Milla den Knochen und ich bin “verschwunden”.

Ein wirklich gutes Ritual, dass vielleicht auch bei euch funktioniert.

Die super guten Kauknochen wurden bei uns zum „allein sein Ritual“

– Cool bleiben … Training für Camper und Hund Tipp 3

Neben dem alleine bleiben, gibt es noch einen zweiten Punkt, der euer Camper Leben deutlich entspannt. Ein ruhiger Hund vor dem eigenen Womo/ Wowa. Ich spreche nicht davon, dass euer Hund den ganzen Tag wie ein Stein auf seiner Decke liegen soll, nein quatsch! Aber auf einem Stellplatz/ Campingplatz müsst ihr davon ausgehen, dass den ganzen Tag über andere Menschen, Hunde, Radfahrer, Kids, Autos an eurem Platz vorbei kommen.


Da ist es für euch, für den Hund und alle anderen natürlich nett, wenn euer Hund nicht bei jedem “Mucks” den wilden macht. Ich konnte das mit meiner Hündin ganz gut üben, in dem ich mir zu Beginn unserer Camper Zeit wirklich 2,3,4 Tage extrem viel Zeit für sie und das Training genommen habe. Danach lief dann vieles von ganz allein. Aber in diesen ersten Tagen habe ich wirklich sehr, sehr genau und vor allem frühzeitig (soweit möglich) darauf geachtet, ob gleich jemand am Platz vorbei läuft und wenn diese Situation kam, habe ich Milla bewusst abgelenkt, mit ihr sitz, platz, hohl, suchn das Leckerchen … was auch immer “gespielt”, bis klar war… ok, sobald wir stehen ist das ihr Platz, ich kümmer mich darum, sie muss nicht auf uns aufpassen.

Wenn plötzlich zwei Strassenhunde auftauchen, muss man natürlich gut schauen, dass der eigene Hund, der ja an der Leine hängt, keine Probleme bekommt.

Allerdings… ganz, ganz wichtig… damit das funktionieren konnte, gab es von Anfang an einige strickte Regeln:

  1. Schon bei der Platzwahl habe ich darauf geachtet, nach mööööglichkeit etwas abseits zu stehen.

  2. Direkt als erstes, noch bevor irgendetwas anderes draußen geschehen ist, das Womo am Strom hing oder, oder… sobald Milla draußen war… Schleppleine, Outdoordecke und Wassernapf. Ebenfalls so ein “ hilfreiches Ritual”. So kam es erst gar nicht dazu, dass Milla wie wild über den gesamten Platz rennen konnte.

  3. und wahrscheinlich der wichtigste Punkt. Klare Ansagen an meine Mitcamper! Natürlich anfangs IMMER freundlich und mit Erklärung, aber wenn es irgendwer beim 3. mal noch immer nicht verstehen wollte, dann durchaus auch “sehr klar und deutlich” Solange der Hund an der Leine auf “meinem” Platz ist… kommt KEINER diesem Hund zu nahe, wenn ich es nicht explizit erlaubt habe. Wie gesagt, ja… da musste ich mich manchmal ganz schön durchsetzen und wenn der Hund der Nachbarn zum 3. mal ohne Leine angerannt kommt, dann musste ich ihn abfangen und dann gab es auch mal deutlich Worte, aber ehrlich gesagt… nur so ging es! Wenn ich meinem Hund in dieser Situation “klar gemacht haben”, dass sie nicht aufpassen muss, weil ich diesen Job draußen auf unserer “Parzelle” übernehme, dann muss ich diesen Job auch übernehmen.

Wenn es aber letztendlich so ist, dass sich euer Hund entspannt auf der Parzelle verhält, ist das für euch ein echter Pluspunkt , der den gesamten Campingurlaub nochmal deutlich schöner macht.

Eines sollte aber auch klar sein… euer Hund braucht natürlich auch im Urlaub Abwechslung und Auslastung damit er danach entspannt am Platz faulenzen kann


– Training für den Campingurlaub mit Hund – Halte durch

Es klingt vielleicht unmöglich, aber ich kann euch aus eigener Erfahrung sagen, es ist wirklich möglich. Wenn ihr auf einem Campingplatz/ Stellplatz steht, dann wird es mittlerweile auf vielen Plätze hööööööchst eng gesehen, wenn euer Hund irgendwo sein Bein hebt.


Selbst erlebt… und es war in all den Jahren das erste und einzige mal, dass wir fast vom Platz geflogen wären, weil ich meiner 20 Jahre alten Hundedame im strömenden Regen erlaubt habe, abseits von den Campingwiesen, in einer Reihe seitlicher Gebüsche, Pipi zu machen. Und jaaaaa… natürlich war es ein Platz der sich selbst online als sehr hundefreundlich ausgewiesen hat. Aber gut… egal… es soll euch nur zeigen, dass dieses Thema mittlerweile oftmal seeeeeehr genau genommen wird, auch wenn es in keinster Weise um das großes Geschäft oder gar fremde Parzellen geht!


Für euch bedeutet dass, ihr müsst eigentlich immer zusehen, dass ihr euren Hund erstmal vom Platz bekommt, bevor er auch nur ans pipi machen denkt. Bei einer 20 Jahre alte Hündin im Schneckentempo im Grunde nicht mehr möglich, aber als meine Hündin noch jünger war, konnten wir auch das relativ gut trainieren.


Unser Training, ob zuhause oder unterwegs, lief vor allem über Geschwindigkeit. Mal bin ich ganz entspannt zuhause aus der Haustür gekommen, was für Milla bedeutet hat, sie kann Pipi machen gehen wie sie möchte (also natürlich im Rahmen der üblichen Regeln). Ein anderes Mal bin ich über 30 Sekunden, 1 Minute, 1,5 Minuten schnellen Schrittes mit ihr los marschiert und das bedeutete… LAUF MILLA LAUF, hier nooooooch nicht, wir müssen erst noch ein Stückchen weiter. Bitte unbedingt darauf achten, ohne ziehen und zerren, wenn der Hund muss, dann muss er und dann soll er auch pinkeln dürfen!!!


Das ging natürlich nicht endlos und hatte sicherlich auch damit zu tun, wie voll die Hundeblase in dem Moment war, aber es war auf jeden Fall möglich und hat uns auf den Stell- und Campingplätzen viele lange Diskussionen erspart.


TIPP… wenn möglich, ist es natürlich klasse, wenn ihr schon bei der Platzwahl auf die Entfernung zum Ausgang achtet. Auf großen Plätzen gibt es häufig noch irgendwelche kleinen Nebeneingänge/ Ausgänge/ Wege zum Strand o.ä. Wenn ein solcher Weg irgendwo in direkter Nähe ist, ist das sicherlich von Vorteil.


– Last but not least… Anhänger Training

Ich habe bei meiner Hündin leider den fehler gemacht, dass ich mit dem Fahrrad-Hunde-Anhänger-Training erst begonnen habe, als sie alt wurde und ihr das Laufen immer schwerer fiel. Das war nicht sehr klug, weil es sehr, sehr, sehr lange gedauert hat, bis Milla mal halbwegs entspannt in ihrer Kutsche lag.


Fahrradanhänger sind für den Campingurlaub sehr, sehr praktisch und ich behaupte einfach mal, dass auch vollkommen unabhängig des Alters, es sei denn, ihr habt einen Hund einer sehr sportlichen Rasse, welcher vielleicht sogar stundenlanges Laufen am Rad benötigt. Ansonsten habe ihr aber durch den Anhänger jederzeit einen Platz, an dem der Hund entspannt liegen und warten kann. Mal ganz abgesehen davon, dass so ein Anhänger auch für den transport von Einkäufen zwischen Supermarkt und Stellplatz praktisch ist.


Extra Tipp… beginnt also frühzeitig mit dem Kutschen training (bei sehr kleinen Rassen reicht vielleicht auch ein Fahrradkorb, wobei ich einen Anhänger deutlich sicherer finde), so ein Fahrrad Hunde Anhänger ist wirklich eine tolle Sache.


Letzter Tipp… ich würde nur noch Hänger kaufen, die man auch schieben kann. Diese zusätzliche Funktion macht durchaus Sinn, weil man vielleicht nicht immer das Rad nutzen möchte und der (steinalte) Hund so dennoch viel sehen und erleben kann.

Für meine alte Hündin war die Kutsche irgendwann GOLD wert!

Training vor dem Campingurlaub mit Hund

Wie gesagt, für mich ist ein Road Trip die mit Abstand beste Reiseform um mit seinem Hund einen gemeinsamen Urlaub zu genießen. Leider musste ich meine Hündin letzten August gehen lassen, aber wenn ich an unsere gemeinsamen Morgenstunden an irgendwelchen Küsten und Stränden denke, ich hab diese Stunden sooooo genossen und ich glaube… Prinzessin Milla auch.


Ihr erleichtert euch die Zeit on Tour allerdings erheblich, wenn ihr vorab ein bisschen übt. Ob es nun darum geht eurem Hund die Angst vor dem Auto oder der Kutsche zu nehmen, oder ob ihr als Team noch enger zusammenwachsen möchtet, um die Urlaubszeit so stressfrei wie möglich zu verbringen, ein bisschen Training und eine gute Vorbereitung zahlt sich echt aus.


Ich wünsche euch und euren Vierbeinern viel Spaß beim Training und hoffentlich einen freien und stressfreien Camping Sommer.


Ach so… noch viele, viele weitere Tipps und Hinweise zum Thema Camping mit Hund findest du auch auf dieser Seite.


Ganz liebe Grüße,

eure Isa und das velcocate Team




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