Unser 2020 – ein Jahr mit Höhen und Tiefen
Hallo zusammen, was war das bitte für ein Jahr?
Wer hätte im Januar geahnt, was noch auf uns zu kommen sollte? 2020, ein Jahr voller Höhen, Tiefen, Höhen und wieder Tiefen.
Aber wie war das Jahr 2020 aus Velocate & Camper Sicht, was lief gut, was eher weniger?

Ich blicke mit euch zurück.
Alles begann Anfang Januar sooooo normal!
Nur wenige Tage nach dem Jahreswechsel begann für uns die Reise und Camping Messe in Stuttgart, sozusagen Heimspiel für unsere Chef. Die Messe lief gut, immer mehr Camper kamen zu unserem Stand und den Vorträgen, wir waren durchaus zufrieden, auch wenn Messetage immer und von Natur aus lang sind.
Doch direkt nach der Messe kamen die ersten Corona Infos aus Asien zu uns herüber geflattert. Ok, wer dachte da nicht, Asien ist so verdammt weit entfernt, da wird schon nichts passieren! Ich auf jeden Fall. Doch spätestens als die ersten Covid Fälle nach Europa kamen, begann unser Team in vielen Bereichen umzuplanen.
Für mich als Camping Bloggerin bedeutete das ganze z.B., ich musste meine Auslandstermine absagen und die gesamte Frankreich/ Spanien Tour verlegen, denn selber etwas angeschlagen, plus einen steinalten Hund an meiner Seite, da gab es bessere Zeitpunkte für eine Tour durchs Ausland.
Also hieß es, tschööö Spanien und herzlich Willkommen deutsche Küste.
Doch ganz ehrlich gesagt, die Tour begann wunderschön, die ersten kalten aber sonnigen Wintertage an der Küste waren herrlich… es muss nicht immer das Ausland sein. Zumal zu diesem Zeitpunkt relativ wenig los war auf den Stell- und Campingplätzen der Region…. aber das, sollte sich noch ändern.
Alles lief gut, bis auf den nächtlichen Einbruch/ Überfall
Einziger negativer Teil dieser Tour… mitten auf einem großen, bekannten deutschen Stellplatz bekam ich nächtlichen Besuch. Portmonee weg, Bargeld weg und einen riesen Schrecken… der aber zum Glück von Tag zu Tag wieder besser wurde.

Der erste geschlossene Stellplatz
Nach einigen Wochen on Tour kam ich in Schleswig an, Corona hatte mittlerweile Deutschland erreicht und durch die Nähe zu Dänemark, gab es in Schleswig tatsächlich den ersten Stellplatz Deutschlandweit, der in den Lockdown ging.
Genau genommen sah das ganze so aus: Am späten Nachmittag kamen die Stellplatzbetreiber, klopften an sämtliche Reisemobiltüren und sagten allen Campern, morgen früh um 10 Uhr, muss der gesamte Stellplatz schließen. Bis dahin müssen sie abreisen.
Oooooookey… jetzt ging es also „rund“ und mir war direkt klar, wenn ein solcher, großer, gut ausgebauter Stellplatz schließt, dann werden schnell alle Stell- und Campingplätze in den nächsten Tagen nachziehen müssen.
Also habe ich meine sieben Sachen gepackt, noch eine letzte Nacht in Schleswig verbracht und schon ging es notgedrungen ab nach hause.
Deutschland ging in den ersten Lockdown.
Die kommenden Wochen waren wohl für und alle weder schön, noch einfach. Viele große Firmen im In- und Ausland mussten die Arbeit einstellen oder die Produktion auf ein minimum herunterfahren, was für unser Velocate Team bedeutete, wenn nicht produziert wird, werden auch keine GPS Sender verbaut. Definitiv keine einfache Zeit!
Und für mich als vollzeit Bloggerin, die nunmal von den Erlebnissen und Geschichten einer Reise lebt, begannen trübe Wochen. Denn auch wenn ich beruflich natürlich reisen durfte, oder gedurft hätte und durch dieser Begründung aus den finanziellen Unterstützungen flog, was bringt es, wenn ich euch erzähle wie wunderschön leer und entspannt es gerade an irgendeinem Ort ist, während ihr notgedrungen zuhause hocken müsst? Da wäre der nächste Shitstorm vorprogrammiert. Also hieß es als gutes Beispiel voran gehen, Füße still halten und abwarten und hoffen, dass es bald wieder los gehen kann.

Endlich… der Frühsommer begann
Langsam ging es in den Frühsommer über und für uns alle gab es gleich zwei gute Nachrichten. Der Lockdown wurde nach und nach gelockert und die Verantwortlichen der größten Campingmesse der Welt, dem Caravan Salon, gaben bekannt, sie wollten alles dafür tun um die Messe auch 2020 zu veranstalten. Klar, eine Messe während eines Pandemie-Sommers würde anders verlaufen als zu normalen Jahren und dennoch war es für uns ein positives, hoffnungsvolles Zeichen.
Nachdem bekannt gegeben wurde, dass die Camping- und Stellplätze nach und nach wieder öffnen werden, war unter uns Campern die Hölle los, alle wollten endlich wieder los fahren und das gute Wetter nutzen.
Nach dem Lockdown kam der Boom… und sorgte für allerhand Probleme.
Das und der eeenorme Boom rund um die Themen Road Trip und Camping führten allerdings dazu, dass es an vielen Orten zu erheblichen Problemen kam. Jede Woche berichtete mehr Tageszeitungen über Camper, die sich einfach nicht an die Regeln halten wollten und sich benahmen wie die sprichwörtliche Axt im Walde!
Wenn ein Stellplatz nur 50 % seiner 60 Plätze öffnen durfte, stellten sich eben bis zu 90 Camper (!!!) dicht an dich auf den Parkplatz vor den Stellplatz. Wer Stellplätze komplett meiden wollte, traf sich schnell zu großen Gruppen auf irgendwelchen (Wald) Parkplätzen. Dass es an diesen Orten natürlich KEINE Sanitäranlagen o.ä. gibt, sollte eigentlich klar sein… in der Realität sah die Müll, Toiletten und Grauwasserwelt an vielen Orten leider anders aus!
Es konnte wieder los gehen, ab durch die Mitte!
Auch für mein Hundemädchen und mich ging es pünktlich, einen Tag vor dem großen Lockdown Ende in NRW, zurück on Tour, denn schließlich wollte ich direkt über den Neustart der regionalen Stellplätze berichten.
Allerdings habe ich mich bewusste dagegen entschieden meine Küstentour weiter fortzusetzen, habe die touristischen super Spots gemieden und bin „ab durch die Mitte“ einmal quer durch Deutschland, von Dortmund in Richtung Spreewald und weiter nach Passau, getuckert.
Die Tour war klasse, die Stellplätze in vielen Fällen auch noch nicht extreeeeem voll, so dass ich nach gut 5 Wochen und mit vielen neuen Geschichten, zurück ins Ruhrgebiet kam.

Ein Sommer in den Niederlanden
Doch wie heißt es so schön, nach der Tour ist vor der Tour, weite Auslandsreisen waren mir aber weiterhin nicht geheuer, darum ging es auf Sommertour quer durch die Niederlande. Diese Sommertour entlang der Küste war wirklich toll, zumal uns allen Corona relativ große Freiheiten ermöglichte und schieben wir dieses Thema mal ganz beiseite, das Radfahren in den Niederlanden ist und bleibt einfach großartig. Doch es gab auch einige negative Punkte während unseres Camping und Corona Sommers 2020.
Als erstes ein ganz persönliches Erlebnis, also ICH habe die Niederlande im Sommer als nicht sehr hundefreundlich kennengelernt. Das kann in der Nebensaison ganz anders aussehen, aber während des Sommers gab es doch immer wieder Momente, in denen ich gedacht habe… ach kommt, das ist jetzt echt übertrieben oder schlicht, nicht sehr hundefreundlich. Leere Hundestrände am ADW wurden wegen „des Sommers“ gesperrt, ich konnte nur ganz wenige Orte finden, an denen es mal etwas Wasser für den Hund gab und ganz allgemein denke ich immer wieder, wenn ein Campingplatz doch eindeutig keine Hunde auf dem Platz haben möchte, alles gut, gar kein Thema!!! Aber dann gebt euch dich nicht z.B. auf der Internetseite als super hundefreundlich aus.
Zum anderen zog das Thema Campingboom immer weitere Kreise. Mal ganz davon abgesehen, dass Camping & Vanlife seit vielen Jahren extrem angesagt ist, kamen 2020 nochmal tausende neue Camper hinzu denen Covid einen Strich durch die übliche Cluburlaub Rechnung machte.
Neue Leute sind super und keine Frage, wir haben alle irgendwann mal als Campingstarter begonnen. Allerdings ist eine Tour mit einem Reisemobil oder Caravan eben etwas besonderes und unterliegt seinen ganz eigenen Regeln. Die kann man nicht mit einem typischen Hotelurlaub vergleichen, der nunmal ganz, ganz anders abläuft.
Leider stellte sich an vielen Orten heraus, dass die Menschen schlecht informiert und/ oder mit den vollkommen falschen Vorstellungen on Tour gegangen sind. Diesen typischen Traum von absoluter Freiheit, Abenteuer, Lagerfeuer und Stockbrot an der deutschen Nordseeküste, samt Reisemobil im Hintergrund… den gibt es eben nicht und schon gar nicht, wenn zehntausend Camper zur selben Zeit alle möglichen und unmöglichen Plätze belegen.
Der Frühsommer & Sommer für Velocate
Ein ganz anderes Thema beschäftige das Velocate Team zu dieser Zeit. Denn die Velocate GPS Basis für Wohnmobile und Wohnwagen sollte allerhand Zuwachs bekommen. Viele, viele neue Gadgets, welche das Camperleben erleichtern und sicherer machen. Doch natürlich mussten all diese Produkte erstmal programmiert und hergestellt werden, gerade im Corona Jahr alles andere als einfach.
„Die Kirsche auf der Torte“ war das gesamte Thema Caravan Salon 2020.
Für uns als Velocate Team stand eigentlich von Anfang an fest, wir möchten an der Messe festhalten und wieder als Aussteller teilnehmen. Dafür wäre es sicherlich grandios, wenn die neuen Velocate Produkte bis zur Messe, zumindest teilweise, die Marktreife bekämen. Wie gesagt, alles andere als einfach, in einem Jahr in dem es eh schon überall zu Engpässen kam.